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Satt essen mit gutem Gewissen

Termine
13. März, 15. April, 20. Mai und 17. Juni
Weitere Infos und Workshoptermine unter
@futter_teresa_ev | futter-teresa.de

Im Gespräch mit Erik von „Futter Teresa“Das Team von Futter Teresa hat es sich zur Aufgabe gemacht, der Lebensmittelverschwendung den Kampf anzusagen. Gemeinsam mit vielen ehrenamtlichen Mitarbeitenden veranstalten sie Kochevents und Workshops zum Thema Nachhaltigkeit. Wir haben uns mit Vorstandsmitglied Erik über das Projekt unterhalten.

Wie genau funktioniert denn eigentlich „Futter Teresa“?
Das ist im Grunde genommen ganz einfach. Wir retten Lebensmittel über Foodsharing oder direkt über die Gastronomen und verarbeiten diese Lebensmittel, bereiten daraus unterschiedliche Gerichte zu und prinzipiell alle Leute, die Interesse haben, können vorbeikommen und sich was Leckeres zu essen abholen.

Wie kam es zu der Idee?
Ursprünglich geht die Idee auf ein Projekt vom Sandkasten der TU Braunschweig zurück. Damals waren eben auch noch andere Leute daran beteiligt, die das ganze Projekt aufgezogen haben. Und da, so haben wir das zumindest in den Gesprächen von damals herausgehört, ging es einfach darum, sich zu überlegen, was wir vor Ort machen können, um der ganzen Lebensmittelverschwendung etwas entgegenzusetzen. Daraus entstand die Idee, ein Café-Konzept zu etablieren, das Lebensmittel rettet und die so entstandenen Gerichte den Leuten anbietet.

Wer hat das ganze Projekt ins Leben gerufen?
Initiiert wurde das damals primär von Ruben Knoll, dem ehemaligen Sandkasten-Projektkoordinator, und noch ein paar anderen Studierenden. Und ich bin jetzt sozusagen Teil des zweiten Versuchs, der dann nach der Pandemie startete.
Mittlerweile sind wir inklusive der ehrenamtlichen Mitarbeiter.innen etwa 50 Leute im Team.

Wie ist der Verein aufgebaut?
Wir sind ein gemeinnütziger Verein. Das heißt, wir finanzieren uns ausschließlich über Spenden und über andere Fördermittel. Was die Mitarbeitenden angeht ist es so, dass wir tatsächlich bis auf die acht Gründungsmitglieder keine festen Mitglieder haben. Und drumherum kommen dann alle Ehrenamtlichen, die entweder regelmäßig bei den Events mithelfen oder nur mal sporadisch bei einem oder zwei Events dabei sind. Eben je nachdem, wie die eigenen Kapazitäten sind.

Was sind Deine Aufgaben im Verein?
Also eigentlich bin ich Teil des Vereinsvorstandes und der Projektleitung, aber ich sage mal so, ich habe eigentlich überall irgendwie meine Finger mit im Spiel. Was ich primär mache, ist die Eventplanung und die Kommunikation mit den Kooperationspartner:innen, die wir haben. Ansonsten die ganzen bürokratischen Sachen wie E-Mail-Verkehr, Organisation und so weiter. Und daneben bin ich auch noch mit unserer Ansprechperson bei Foodsharing in Kontakt, worüber wir immer die Abholung der jeweiligen Lebensmittel organisieren.

Kurz nach dem Start des Projekts wurdet Ihr von Corona unterbrochen. Musstet Ihr danach nochmal ganz von vorn anfangen?
Wir mussten das Konzept schon wirklich umstellen. Vor Corona war es so gedacht, dass ein permanenter Ort als Café etabliert wird. Nach Corona hat sich das Ganze ein bisschen geändert, und wir mussten uns fragen: „Wie kann man so einen Cafébetrieb ohne feste Location aufrechterhalten?“ Dann sind wir recht bald auf das Pop-up-Konzept gekommen. Da war uns dann das Netzwerk, das sich einige aus dem Team über Jahre hinweg in Braunschweig aufgebaut haben, eine große Hilfe.

Das heißt, Ihr seid eigentlich in allen möglichen Restaurants unterwegs, die Lust haben, irgendwie mit Euch zusammenzuarbeiten und Euer Projekt zu unterstützen. Und die stellen euch dann ihre Räumlichkeiten zur Verfügung.
Genauso ist es. Die Events führen wir immer dann durch, wenn die Restaurants oder Cafés ihren Ruhetag haben. Wir nutzen dann die vorhandene Infrastruktur, das heißt sowohl die
Küche der Location als auch den Gästeraum, und bewirten darin die Leute.

Welche Eurer Veranstaltungen im letzten Jahr war Dein persönliches Highlight?
Als Highlight für mich im letzten Jahr würde ich auf jeden Fall unser erstes Event mit dem Staatstheater beziehungsweise mit dem 5KW bezeichnen. Einfach, weil wir da nicht nur so ein paar Leute aus der Nachhaltigkeits-Bubble hatten, sondern auch viele, die abends im Theater waren und hinterher noch kurz bei uns reingeschaut haben.

Hast Du Tipps dazu, wie man bei sich zu Hause das Wegwerfen von Lebensmitteln reduzieren kann?
Das fängt tatsächlich bei der Planung an. Man sollte schon beim Einkaufen schauen, was man für Lebensmittel kauft und wie man sie verwertet, bevor sie schlecht werden.
Wenn man aber doch mal zu viel gekauft hat, hilft es, sich zu überlegen, wie man die Sachen länger haltbar machen kann. Sei es einkochen, einlegen oder fermentieren. Das sind alles auch Methoden, die wir bei uns im Team und während der Koch-Events gerne anwenden, um die Lebensmittel, die wir haben, haltbar zu machen und so viel wie möglich aus ihnen rauszuholen.

Gibt es sowas wie Geheimtipps zur bestmöglichen Resteverwertung im eigenen Kühlschrank?
Kreativ und mutig sein. Ich kenne das von zu Hause auch, dass man noch Reste vom Wochenende hat und die dann nicht nochmal warm machen möchte oder die vielleicht auch schlichtweg nicht mehr reichen, um eine oder zwei Personen satt zu machen. Dann muss man einfach schauen, was man daraus noch zaubern kann. Was wir beispielsweise manchmal machen, ist, wenn was von der Nudelsoße übriggeblieben ist, die einfach das nächste Mal als Soße für Pizza nehmen. Das funktioniert super.

Wenn Ihr jetzt Lust bekommen habt, auch mal in die Welt des Lebensmittelrettens reinzulinsen, dann meldet Euch doch für ein Event oder einen Workshop an und bringt Eure Nachhaltigkeits-Skills auf ein neues Level!

Fotos Hannah Cerbe, Futter Teresa e.V.

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Jannick Stuehff

Geschrieben von Jannick Stuehff

Aus Fairsehen

„Ich bin nicht süchtig nach Preisen.“