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Die nackte Wahrheit: Mr. Phung

Wer kennt eigentlich noch nicht…

Social Media Phänomen und Asia-Shop Betreiber Mr. Phung?

Er ist das(!) lokale Internetphänomen dieser Tage. Der sympathische Asia Shop Betreiber Ly Phung hat sich weit über die Stadtgrenzen Braunschweigs durch virale Instagram-Videos auf seinem Kanal @mrphung.asiamarkt einen Namen gemacht und sammelt derzeit Fans wie andere Pokémon-Karten. Der bodenständig bescheidene Geschäftsmann freut sich über die Aufmerksamkeit, auch wenn diese ihn selbst überrascht, wie er uns im Gespräch in seiner Filiale am Bankplatz erzählt.

 

Wie ungewohnt ist es plötzlich so im Rampenlicht zu stehen?
Es wundert mich, aber es stört mich nicht. Ich bin jahrelang Gastronom gewesen, habe immer mit Leuten zu tun gehabt. Ich finde es angenehm, es kommt niemand mit bösen Absichten rüber zu mir. Alle sind nett, ab und zu wollen Leute ein Foto machen, sagen mir, dass ihnen gefällt was ich mache. Ich weiß nicht mal, was gut oder schlecht sein soll an dem, was ich da auf Instagram präsentiere. Ich stelle ja meistens nur meine Produkte vor, mehr mache ich ja gar nicht. Aber dass die Leute so dahinterstehen und das so sehr mögen, verwundert mich immer noch. Aber mir gefällts.

Merken Sie, dass seit dem Erfolg auf Instagram mehr Leute in den Laden kommen?
Auf jeden Fall. Wir sind ja sehr versteckt, muss man ganz offen so sagen. Es ist zwar zentral, aber versteckt. Uns kannten ja nicht so viele Leute und durch diese Inhalte auf Instagram und Facebook merkt man schon, dass nun mehr Umsatz da ist. Es kommen auch Leute von weiter her. Heute Morgen hatte ich Leute aus Goslar hier, gestern welche aus Bad Harzburg. Und ich frag die dann: „Wie kommen Sie drauf, herzukommen?“ Und die Leute: „Ich hab euren Instagram gesehen.“ Das ist schön!

In Ihren Kommentaren tummeln sich immer auch Menschen, die von viel weiter weg kommen und Fans von Ihnen sind. Kamen davon schon mal welche vorbei?
Ja aus Berlin zum Beispiel, die sind an einem Samstag zu meiner 10%-Rabatt Aktion gekommen mit dem FlixBus. Und ich hab nur gesagt: „Seid ihr verrückt, mit dem Bus herzukommen, das sind drei Stunden?“ (lacht). Von Frankfurt, Karlsruhe waren Menschen hier, bei der letzten großen Führung durch meinen Laden am 9. September kam jemand aus Bonn mit dem 49-Euro Ticket, das sind sicher so sechs Stunden fahrt, aber er hatte sehr viel Freude!

 

Wie viele Leute waren bei der Führung dabei?
Über hundert pro Termin. Es ist ja auch gar nicht so groß hier, der Raum ist schnell gefüllt. Eng auf eng. Morgens hatte ich noch befürchtet, da käme keiner, morgens war noch die Ruhe vor dem Sturm. Um 13.50 Uhr kamen dann die ersten so richtig rein, dann kam um 13 Uhr ein Kamerateam von Pro7 und der Kameramann hat mich auch gefragt: „Sind Sie nervös?“ Und ich sagte „Ja, aber ich weiß nicht, ob Leute kommen“. Eine Viertelstunde vorher kamen die ersten rein. Das waren vielleicht 15-16 Leute. Da hab ich gesagt, „Okay, nicht so viele ist auch in Ordnung, das wird spaßig.“ Dann um 14 Uhr bin ich vor die Tür und hab nochmal gesagt, dass wir jetzt anfangen. Auf einmal kamen von überall Leute, die draußen saßen und sind alle reingekommen. Da war ich dann wirklich überwältigt.

Gibt es Pläne, die Nachfrage nach Mr. Phung Merchandise zu stillen?
Daniel Arzt und Karin Schäfer von meiner Marketing-Agentur haben das auch schon gesagt. Die sind gerade am planen, was man eventuell machen kann. Wie wir das dann umsetzen, ist noch eine andere Sache.

Haben Sie Kinder?
Ja, zwei, ein Mädchen und einen Jungen.

Wie finden die beiden, dass ihr Vater nun ein kleiner Star auf Instagram ist?
Die sind schon bisschen stolz. Aber andererseits haben die auch gemischte Gefühle, wenn die Mitschüler sagen: „Deinen Papa finden wir cool.“ Dann sagen meine Kinder: „Was ist cool an dem?“ (lacht).

Hat sich der Dieb Ihrer Winkekatze mal gemeldet?
Nein, die kriegen wir auch nicht mehr wieder. Aber meine Schwester aus Berlin hat mir die gleiche nochmal besorgt. Die steht nun gegenüber vom Kassenbereich. Die war schwer zu finden! Daneben steht noch eine, die mir meine Freundin aus Vietnam mitgebracht hat, eine weiße und eine goldene, die ich von Fans geschenkt bekommen habe. Die verkaufe ich auf keinen Fall.

Welche Produkte sind die beliebtesten im Moment?
Am beliebtesten sind die pinken Samyang Nudeln momentan. Ansonsten Getränke und Snacks. Ich habe ja auch einen Fokus auf Snacks aus Japan, China, Korea, die gehen gut.

Sie verkaufen auch die berüchtigte Durian, auch als Stinkfrucht bekannt…
Ja die verkaufe ich tiefgefroren und auch frisch. Es ist immer relativ. Für Leute, die das mögen, stinkt das auch nicht. Ich mag das, deswegen duftet das. Ist genau wie ein Harzer Käse. Wenn du den nach China bringst, sagen die Leute: „Bah, das würde ich nie anrühren.“

Foto Karin Schäfer

Vergiss nicht, abzustimmen.
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Simon Henke

Geschrieben von Simon Henke

Support Your Scene im September 2023

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