Termin
23. Mai bis 10. August 2025 | Kunstverein Wolfsburg e.V., Schloss Wolfsburg
kunstverein-wolfsburg.de
Abenteuer Körper & Der umgedrehte Quell des Lebens. Doppelausstellung im Kunstverein Wolfsburg
In der aktuellen Ausstellung „Abenteuer Körper“ im Kunstverein Wolfsburg liegt der Fokus auf der Modifikation von Entwicklung und Aussehen des Körpers. In den ausgestellten Arbeiten finden sich Auseinandersetzungen mit unterschiedlichen Formen der Modifikation des Körpers, die auf verschiedene gesellschaftliche und politische Thematiken verweisen: z. B. die Erfahrung der Transition (Geschlechtsangleichung), Idealkörper und Diskriminierung, Wirtschaftlichkeit von Kosmetik, kulturell verankerte Bedeutung von Kleidung und Schmuck. Die gezeigten Skulpturen, Fotografien, Videoarbeiten, Gemälde und Zeichnungen stammen von den sieben Künstler:innen Dawit Abebe, Makiko Harris, Eden Noel Liedke, Daniel Ramos Obregón, Jette Noa Reuter, Lex Schnäbele und Valentin Vedde. Mich faszinieren in der Ausstellung besonders die Skulptur „Nail 1 (Mistress K Red)“ – ein überdimensionaler roter Gel-Fingernagel – und der minimalistische Videoloop „ZU FETT FÜR DICH“.
Eine Ausstellung in einer Ausstellung
Im „Raum für Freunde“, einem Raum im Raum, zeigt der Kunstverein immer auch eine kleinere Ausstellung parallel zur Hauptausstellung. Dieses Mal sind es Arbeiten von Carla Sternberg mit dem Übertitel „Der umgedrehte Quell des Lebens“. Mit Aquarell auf Styropor gemalte Szenen, bei denen nichts zu passieren scheint, erweisen sich in Zusammenhang mit deren poetischen Titeln vielschichtig in ihrer Bedeutung „zwischen Zahn- und Weltschmerz“.
Zeitgenössische Kunst im Renaissance-Schloss
Die Ausstellungsräume befinden sich oben im Eulenturm der 700 Jahre alten „Wolfsburg“ – umgeben von einem verträumten Park, durch den die Aller fließt. Hier stehen vor den Mauern am gewundenen Wasserlauf viele alte Bäume wie z. B. eine Trauerweide, die sich mit ihren untersten Zweigen fast auf die Wasseroberfläche legt. Die scheue Schlosskatze saß vor dem Tor und aß, als ich ging. Gern wäre ich verweilt und durch den Park gestromert, wenn es nicht zu regnen begonnen hätte.
Fotos Jakob Zimmermann