Die Jecken sind los – Sven Gebauer

Braunschweig im Freudentaumel: Die fünfte Jahreszeit steht vor der Tür!

Der traditionsreiche Braunschweiger Karneval samt Schoduvel geht dieses Jahr in die 46. Runde! Ein Wochenende lang Party, Ekstase und Grenzüberschreitungen im Schutze humoriger Verkleidungen – die Löwenstadt im Ausnahmezustand.
Für viele Bürger:innen dürfte die launige Kostümparade neben der Mummegenussmeile und dem großen Mallorcafest in der Milleniumhalle wieder einmal DAS Highlight des Jahres werden.

 

Die zwei eingefleischten Karnevalist:innen Fabian und Merle Brollkoff-Fröselschmidt fiebern dem Faschingswochenende bereits seit dem letzten Aschermittwoch entgegen. Schon lange im Vorfeld wird der Partymarathon von ihnen minutiös durchgeplant und an der passenden Verkleidung gefeilt. Dabei ist nicht nur Klamauk ein Kriterium: Im letzten Jahr setzten die beiden Querumer als blaue Holzbiene und Bonobo-Schimpanse (Foto) ein emotionales Statement gegen das Artensterben und auch für die aktuelle Session wollen sie ein gesellschaftliches Anliegen mit ihrem Auftritt transportieren. Ob mit oder ohne Aussage, gleichtun werden es ihnen am zweiten Februarwochenende tausende weitere feierwütige Jecken, die anlässlich des großen Umzuges im Stadtgebiet versammelt sein dürften, um sich mit grenzdebilen Saufhymnen und süßen Wurfgeschossen attackieren zu lassen. Eröffnet wird das Spektakel von Prinz Pascal, dem diesjährigen Narrenoberhaupt. Das royale Amt des Prinzen verpflichtet und bringt einiges an Verantwortung mit sich. Bevor der Prinz den Thron besteigen darf, muss sich dieser außerdem in diversen Disziplinen wie Faustkampf oder kompetitivem Apnoetauchen im Heidbergsee gegen seine Mitbewerber behaupten. Wer sich durchsetzt, wird wie jedes Jahr am 12.12. im Rahmen der Prinzenproklamation feierlich vom Oberbürgermeister zum Ritter geschlagen. Er bekommt den goldenen Stadthering überreicht und darf sich neben Ruhm und Ehre auch über royale Privilegien wie freies Parken in der Innenstadt, kostenloser Bewirtung in allen regionalen Gastronomiebetrieben sowie einem Wiglo-Wunderland-Gutschein in Höhe von 250 Euro freuen. Wie in den anderen Karnevalshochburgen Kiel oder Köln enden die Feierlichkeiten dann am Tulpendienstag mit einem Spanferkel-Bankett in der Dornse. Die Braunschweiger:innen können sich wirklich glücklich schätzen, in ihrer norddeutschen Narrenenklave den fröhlichen Ritus des Karnevals zelebrieren zu dürfen. Eine willkommene Ablenkung in diesen Zeiten, die trotz des kalten Winterwetters für erwärmte Herzen bei den Bürger:innen sorgt!

Vergiss nicht, abzustimmen.
+1
0
+1
0
+1
0
+1
0
+1
0
+1
0
+1
0
Sven Gebauer

Geschrieben von Sven Gebauer

Karnevale und Liebe

wersindndie? – Part 7 | Die Müller Verschwörung