
mit faszinierenden Künstlern aus der ganzen Welt.
„Falsche Wimpern – echte Musik“ lautet das Motto der Zucchini Sistaz, die den Auftakt zum diesjährigen Sommerfestival machen. Mit individuellen Interpretationen von Swing-Klassikern versetzt das Gemüse-Trio sein Publikum in die goldenen Jahre der Stadtgründung zurück, als es in Wolfsburg wild zuging. Ein gutes Stichwort: Wild wird es auch beim Čarlama Orkestar, den sogenannten „Balkan Funkateers“, bei denen das serbische Wort Čarlama – zu Deutsch „Party machen“ – Programm ist: Die vor Energie strotzenden Musiker bringen ihre Zuhörer mit exotischen Beats zum Beben. Ebenso exotische Klänge gibt es auch vom bolivischen Ensemble Moxos, bestehend aus 18 Musikern und Tänzern. Sie spielen auf aus Palmenblättern gebauten Instrumenten und verbinden uralte Bräuche des Regenwaldes mit klassischem Barock aus der jesuitischen Musiktradition ihres Dorfes, um ihr indigenes Erbe zu bewahren.
Was wäre Musik überhaupt ohne ihre Pioniere? Egal ob Beethoven, Chopin oder Ravel, ihre Werke wurden jahrhundertelang vor der Vergessenheit bewahrt. Der deutsche Pianist mit vietnamesischen Wurzeln Hung Do begeistert seine Zuhörer mit ihren klassischen Werken und veranschaulicht, weshalb sie im 21. Jahrhundert nach wie vor bedeutend sind. Die Erinnerung an traditionelle Lieder liegt auch der japanisch-französischen Maïa Barouh (Interview HIER!) am Herzen, wobei sie unter anderem japanische Volkslieder mit einem futuristischen Elektro-Beat untermalt und dadurch wieder salonfähig macht. Doch schon Einstein sagte: „Mehr als die Vergangenheit interessiert mich die Zukunft, denn in ihr gedenke ich zu leben“, weshalb der krönende Abschluss der Internationalen Sommerbühne dem Nachwuchs gebührt: Über 500 Vorschulkinder gestalten mit „Kita singt“ das fröhliche Abschlusskonzert des Wolfsburger Geburtstags-Festivals.
Neben ausgewählten musikalischen Perlen gibt es am letzten Sommerbühnenabend ein Comedy-Doppelprogramm mit Lachgarantie. Es beginnen die spanischen Chapertons, die ihr Publikum in eine verrückte wie liebenswerte Galaxie entführen, wo effektvolle Clownerie mit allerlei Krimskrams und klassische Komik die Zuschauer ihre Sorgen vergessen lassen. Im Anschluss begeistert der als „Living Paper Cartoon“ bekannte Italiener Ennio Marchetto, der mit seinen raffinierten Kostümen aus Pappe und Papier Prominente auf die Bühne zaubert. Mit seiner unnachahmlichen Beobachtungsgabe sorgt er für eine mitreißende und irre komische Show, die weltweit Anhänger findet.
Ein Interview mit der japanisch-französischen Sängerin Maïa Barouh gibt es hier.
Text Viktoria Knapek
Fotos Maria Golomidova, Tono Puerta, t.o.b. theater-organisations-b¸ro