Vom Dokument zum Konzept
ab 11. September |
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Das Museum für Photographie Braunschweig zeigt ab dem 11. September Fotografien der Künstler:innen Owen Gump, Ingeborg Gerdes, Rebecca Hackemann, Erica Baum und Ketuta Alexi-Meskhishvili. Ihre Arbeiten nehmen Bezug zu künstlerischen Entwicklungen nordamerikanischer Fotografie des 20. Jahrhunderts und veranschaulichen in beiden Torhäusern des Museums, wie sie zu neuen Bildinhalten im 21. Jahrhundert gelangen.
Die Ausstellung „True Pictures?“ im Museum für Photographie Braunschweig stellt als Kooperationsprojekt den ersten Teil einer Ausstellungsreihe dar. Zusammen mit dem Sprengel Museum Hannover und dem Kunstmuseum Wolfsburg präsentieren sie erstmals unter dem gemeinsamen Titel „True Pictures?“ individuell konzipierte Ausstellungen zeitgenössischer Fotografie aus Nordamerika. Begleitet wird die Ausstellungsreihe von einem vielfältigen Programm mit Lesungen, Konzerten und mehr. Barbara Hofmann-Johnson, Leiterin des Museums für Photographie Braunschweig und Kuratorin der Ausstellung, betont den Aspekt der Zusammenarbeit und die Kooperation mit den Museen der Region, um so dem Publikum zeitgenössische Fotografie näher zu bringen.
Im Torhaus 1 in der Helmstedter Straße erwartet die Besucher:innen dokumentarische Fotografie von Landschaft, die in Amerika eine große Tradition hat. Dabei werden Landschaften dargestellt, bei denen der Fokus unter anderem auf den Wüsten von Nevada oder Kalifornien liegt. So zeigt die aus Celle stammende Künstlerin Ingeborg Gerdes Orte, an denen Menschen mühsam ihren Lebensraum erkämpfen. Aber auch Spuren, die wir Menschen in der Landschaft durch die Urbanisierung hinterlassen und wie High-Tech Konzerne wie Google oder Tesla sich im Silicon Valley die Natur nehmen, wird in den Fotografien von Owen Gump festgehalten.
Das Torhaus 2 zeigt hingegen Konzepte moderner Fotografie, die den Wahrheitsgehalt von Fotografie beleuchten. Denn wie auch bei der dokumentarischen Landschaftsfotografie haben alle Künstler:innen ihre individuelle Wahrheit, da es sich immer nur um subjektive Ausschnitte der Realität handelt. Die Wahlberlinerin und Fotografin Ketuta Alexi-Meskhishvili, die in Amerika aufgewachsen ist, zeigt neue Möglichkeiten der Fotografie. So hat sie unter anderem Negative mit Collagen oder LED-Installationen bearbeitet.
In diesen schnelllebigen Zeiten sollten wir einmal mehr die Wahrheit von Fotografien und vielleicht auch unsere eigene hinterfragen – also auf ins Museum für Photographie Braunschweig.