Aufgrund des auferlegten Berufsverbotes im Rahmen der Corona-Maßnahmen ist die Veranstaltungsbranche besonders auf finanzielle Hilfen angewiesen. In einer Pressemitteilung machen die Veranstalter von „Pop(p)in‘ Poetry“ jedoch auf leere Versprechungen der Politik aufmerksam. Unzählige Antragsverfahren sollen abgelehnt worden sein, zum Beispiel weil die Poetry Slam- und Live Literatur-Agentur nur im Nebengewerbe betrieben wird. Das Kulturinstitut der Stadt Braunschweig soll eine Förderung ebenfalls ausgeschlossen haben.
Leider geht es nicht nur dieser Kulturstätte so. Viele Unternehmen leiden stark unter dem Veranstaltungsverbot und die kritischen Stimmen werden immer lauter, denn viele Künstler fühlen sich vom Staat nicht ausreichend unterstützt. Am meisten Aufmerksamkeit für dieses Thema bekam das Bündnis #AlarmstufeRot, das verschiedene Protestaktionen und Großdemonstrationen organisierte.
Die Trauerfeier, bei der der Braunschweiger Poetry Slam symbolisch zu Grabe getragen werden soll, ist eine Kunstaktion und steht stellvertretend für die Not zahlreicher Kulturschaffenden in der Region. Gefordert wird dabei eine unbürokratische Unterstützung der Verantwortlichen bei der Stadt, im Land und beim Bund. Sollten finanzielle Hilfen weiterhin ausbleiben, wird der Braunschweiger Poetry Slam laut dem Organisator Patrick Schmitz in Zukunft nicht mehr stattfinden können.
Damit steht ein weiteres Kulturangebot aufgrund der Corona-Pandemie vor dem Abgrund. Wahrlich ein guter Grund, um, zu trauern. Trotzdem ist es wichtig, in diesen schwierigen Zeiten immer wieder seine Stimme zu erheben, nicht aufzugeben und Solidarität zu (er)leben.
Text Allegra Wendemuth
Foto Poetry Slam Braunschweig
18. November 2020