Studierende der Braunschweiger Enactus-Gruppe bringen in
diversen Projekten ihre nachhaltigen Anliegen nach vorne
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Sowohl ökologisch als auch ökonomisch nachhaltige Projekte ins Leben zu rufen, das ist die Philosophie der weltweit aktiven Studenteninitiative Enactus. Die Studierendengruppe der TU Braunschweig ist unter anderem für Projekte wie „Think Twice – Take One“ gegen die Verschwendung von Papierhandtüchern und die „Spende-Dein-Pfand“-Kampagne verantwortlich und macht sich so für ein nachhaltigeres und bewussteres studentisches Leben stark. Das neueste Projekt heißt „Recircle“, bei dem aus alten und kaputten Fahrradschläuchen individuelle Etuis genäht werden. Die Projektleiterin von Recircle, Lina Kähler, hat sich mit uns über ihr Projekt und über das allgemeine Engagement von Enactus unterhalten.
Schlauchunternehmertum
„Die Projektarbeit bei Enactus soll zeigen, dass soziales Unternehmertum möglich ist, bei dem benachteiligte Menschen in den Wirtschaftskreislauf integriert werden“, so Lina Kähler. Für das Recircle-Projekt werden Menschen mit Behinderungen einbezogen, die in Werkstätten die Etuis herstellen. „Das Nähen der Etuis besteht aus vier einfachen Schritten, die jeder Teilnehmer durchführen kann. So sind die einzelnen Arbeiter von Anfang bis Ende an dem Prozess beteiligt. Sie verstehen nicht nur, was sie dort herstellen, sondern arbeiten auch kreativer und sehen ihren Fortschritt, den sie mit jedem einzelnen Schritt erreichen.“ Für Lina und ihr Team sind neben der sozialen Komponente auch andere Themen besonders wichtig: „Im Idealfall wird durch eine innovative Idee die Umwelt nachhaltig geschont, gleichzeitig steht bei allen Projekten aber immer auch der wirtschaftliche Nachhaltigkeitsgedanke im Fokus.“ Finanzieren sollen sich die Projekte nach anfänglicher Starthilfe durch Fördergelder nämlich immer selbst. So wird das Federmäppchen vom Recircle-Projekt für 12 Euro verkauft, der überschüssige Gewinn geht zum Großteil an die
Recircle – ausgezeichnet und für gut befunden
Mit dem Fahrradschlauchetui-Projekt ging es für Lina und ihre Mitstreitenden Ende Mai übrigens zum dreitätigen Enactus-National-Cup. 30 Enactus Gruppen aus ganz Deutschland trafen hier zusammen um ihre Projekte und deren Fortschritt zu präsentieren. „Wir haben es geschafft den Enactus Spirit Award zu gewinnen, mit dem Projekte für ihre soziale, ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit ausgezeichnet werden“, berichtet Lina stolz. Obwohl dieses Treffen Wettbewerbscharakter hat, gehe es den meisten Teams nicht primär ums Gewinnen, so Lina: „Es geht um den Austausch miteinander und darum zu gucken, was die ganzen anderen Gruppen so machen und um eine gegenseitige Motivation.“


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Einfach mal machen
Die Projekte zeigen durchweg postive Wirkung. Die „Think twice – take one“ Aufkleber auf den Papierspendern an diversen Waschbecken der TU haben gefruchtet. „Durch Think twice take one konnte der Papierverbrauch an der Uni nachweislich gesenkt werden. Neben einer finanziellen Einsparung wird auch das Müllvolumen reduziert. Außerdem wird das Konsumverhalten der Menschen beeinflusst, was der Umwelt zu Gute kommt“, so Lina. Die Pfandtonnen, die im Zuge der „Spende-dein-Pfand“-Kampagne überall an der Uni stehen, werden von Bedürftigen geleert, die sich so ihren Geldbeutel etwas aufpolstern können. Hilfestellungen leistet auch die Universität selbst, die ein Interesse an engagierten Studis hat, wie uns Lina Kähler berichtet: „Durch die Zusammenarbeit mit dem Entrepreneurship Hub der TU Braunschweig und der Ostfalia bekommen wir viel Unterstützung bei Fragen zu unseren Projekten.“ Positives Feedback kommt auch aus den Reihen der Studierenden selbst, die sehen, dass hier junge Leute aus verschiedensten Fachrichtungen zusammenarbeiten und ihren akademischen Background alle auf ihre Weise einbringen können. „Ich selber studiere Integrierte Sozialwissenschaften“, erzählt Lina. „Andere haben wiederum einen eher technischen Studiengang und auf diesem Feld nützliches Know-how. Das Coole ist, dass jeder mitmachen kann. Ich habe schon beim ersten Teamtreffen gemerkt, dass sich hier viele Inhalte, die ich an der Uni lerne, praktisch anwenden lassen. Das hat mich sehr motiviert.“
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Und was bringt die Zukunft? „Es sollen noch mehr soziale Projekte folgen“, meint Lina tatkräftig. „Wir suchen derzeit noch Partner, die Lust haben, mit uns innovative Ideen auszugestalten und bereit sind, sich auf kreative Konzepte einzulassen, die von und mit Studis ausgetüftelt werden.“ Auch auf dem Papier soll sich bei Enactus etwas ändern: „Unsere Braunschweiger Gruppe soll ein eingetragener Verein werden. Dadurch ist ein langfristiges Bestehen gesichert und wir haben auch mehr Handlungsspielraum.“ Enactus freut sich übrigens immer über Studis mit dem Drang, etwas anpacken zu wollen. „Jeder, der Interesse hat, kann gerne Kontakt aufnehmen und einfach mal bei uns reinschnuppern“. 

Text Simon Henke
Fotos Enactus / TU Braunschweig

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