Ein Überblick für kommende Erstis über Freizeit- und Abendgestaltung mit alternativem Flair.
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Dieser Artikel gilt allen Neu-Braunschweigern, denen der erste Blick auf die Feiermeile vielleicht nicht ganz schmeckt. Jenen, die im alternativen Milieu ankommen wollen, um fernab des Fiebers ihre Runden zu ziehen. Denjenigen, die ohne zu erfüllenden Dresscode ihre Abendgestaltung vornehmen und gänzlich ohne einen Schlagerfloor im Dax auskommen. Herzlich willkommen in der Löwenstadt! Egal, ob ihr euch kulturell einbringen, was trinken oder tanzen wollt, ob zu Livemusik oder vom Band – Braunschweig hat was zu bieten. Wir haben ein paar Lokalitäten rausgesucht ...
Kneipentour? Haifischbar!
Bei ausgewogener Musik einen antanken? Kann man gut machen in der Haifi. Die Bar ist ein enges Kabuff mit einem gewissen maritimen Charme, den sich die Landratten Braunschweigs, fernab einer jeden Küste, wohl herbeisehnen. Der Laden ist diesig, weil verraucht, aber das sollte auch dem gemeinen Nichtqualmer den Spaß nicht rauben – der inoffizielle Außenbereich der Haifi macht‘s möglich. Ungelogen, vor der Kneipe auf den Bordsteinen sind manchmal mehr Leute anzutreffen, als drinnen. Und da nebenan noch der Punk- und Metalschuppen Klaue gelegen ist, trifft sich auf der Wallstraße ein buntes Potpourri an Leuten mit Getränk in der Hand. Wer mag, kann in der Haifischbar beim Kickern seinen besten Freunden und Freundinnen die Ehre nehmen und auf einem kleinen Dancefloor sogar das ein oder andere Tanzbein schwingen. Wer das aber im größeren Stil vorhaben sollte, der gehe doch bitte weiter ins „Lind“.
Tanzen! Im Lindbergh Palace
Ja ja, das Lindbergh ist ein Teil der Meile, aber fristet doch zwischen Eule und Fieber irgendwie eher ein Nischendasein. Woran liegt's? Tja, Charts und EDM findet man hier halt nicht, eher 80er, 90er und sämtliche gitarrenlastigen Klamotten, die von den DJs hier auf den Drehteller geworfen werden. Groß ist der Dancefloor nicht, aber das macht gerade den Reiz aus. Es liegt praktisch immer ein bisschen das Feeling von verschwitztem Moshpit in der Luft. Aber keine Angst, umgeboxt wird man eigentlich nicht. Positiver Nebeneffekt: Die Wahrscheinlichkeit, hier auf gestriegelte Kleinkarotypen zu treffen ist eher klein, was den Laden sehr angenehm macht. Für die sitzende Fraktion gibt’s vielerlei Polster-Ensembles, auf die sich sinken zu lassen mehr als einladend, ja gar befreiend wirken kann, vor allem nach ausufernden Tanzorgien und der Pfirsich Bowle, die man sich eventuell ausgiebig auf der 80er Party zu Gemüt führte. Die Bar ist groß, gut sortiert und wartet oft mit Specials auf, bei denen es dann gut und gerne den Gin Tonic für drei Euro gibt. Da kann man nicht meckern, wie Alman-Achim sagen würde. Die Musik vom Band ist also abgedeckt, aber was, wenn man gerne Livemusik auf die Ohren kriegt?

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Live und viel Farbe = B58
Das Jugendkulturzentrum am Bültenweg 58 (B58) ist ein magischer Ort und könnte praktisch als Einstieg in sämtliche Aspekte des alternativen Lebens in Braunschweig dienen. Das „B“ liegt unweit des Nordcampus der TU und befindet sich in einer alten Konservenfabrik, deren Fassade komplett in Graffiti gehüllt ist und fürs Auge allein schon ein richtiges Schmankerl darstellt. Hier ist Raum für viele Altersgruppen und für die verschiedensten Kreativangebote. Im Erdgeschoss befindet sich eine große Kreativwerkstatt, in der viele Workshops stattfinden, vom Siebdruckseminar, über Töpfern bis zu Fotografie. Wichtiges Herzstück des Zentrums ist wohl der Veranstaltungssaal im ersten Geschoss. Ein Saloon-Schild, die Wände in Erinnerung an die Bands, die hier schon ihren Schweiß gelassen haben, zugestickert. Ein paradiesischer Auftrittsort sowohl für lokale Newcomer, als auch für (inter-)nationale Künstler von Rang und Namen. Leoniden und Captain PlanET haben hier gespielt, Pop-Stern Bosse hier seine musikalische Sozialisierung genossen. Die Möglichkeiten des Jugendkulturzentrums sind vielfältig und durchlässig. Wer sich engagieren will, ist gern gesehen. Im zweiten Stock stellt das B58 jungen Musikern und Bands Proberäume zur Verfügung und sorgt damit praktisch eigenständig für ordentlich Nachschub an der Livemusik-Front.
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Außerstudentische Weltoffenheit und alternative Orientierungsphase
Ein guter Anlaufpunkt zum Fuß fassen ist wie immer auch die alternative Orientierungsphase, die vom AStA der TU mitgetragen wird. Verschiedene Organisationen bunter Couleurs bieten Aktionen an, um Studenten miteinander bekannt zu machen. Frei nach dem Motto: Redet miteinander, nicht übereinander. Filmvorführungen zu kritischen Themen mit anschließender Diskussionsrunde gehören ebenso dazu, wie Vorträge oder Theaterstücke. Die Gauß-Freunde, ein studentischer Verband, der sich dem kulturellen Austausch zwischen den Studierenden widmet, bietet regelmäßige Themenabende zu einem Land oder einer Region an. Am 5. November findet etwa ein brasilianischer Abend statt, bei dem man unter anderem durch kulinarische Spezialitäten an das südamerikanische Land und seine Kultur herangeführt wird.
Studieren ist schön und vor allem die Zeit zwischen den Vorlesungen ist der blanke Wahnsinn. Es gilt jedoch, diese spaßige Freizeit anständig zu füllen. Denn der Leitsatz, nach welchem man nicht für die Schule, sondern eben fürs Leben lerne, bewahrheitet sich immer wieder in den verschiedensten Situationen. Egal, ob gesellig beim Bier, legendären Feiernächten oder eben bei außeruniversitärem Engagement, in dem man persönlich aufgeht - es gibt unzählige Möglichkeiten. Also gönnt euch eine gute Zeit und viel Spaß!


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Text Simon Henke
Fotos Robert Wiebusch, Tim Schulze

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